Kinderpornographie entdeckt, was tun?!

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Suchender

Kinderpornographie entdeckt, was tun?!

Beitrag von Suchender »

Hallo,

ich habe bei einem bekannten auf dem Computer Kinderpornographie entdeckt.
Wie ist hier die richtige Vorgehensweise?

Sobald das raus kommt, ist wohl sein Leben total zerstört und in der Familie wird es sicher zu großen Problemen kommen.
Eventuell würde er sich sogar selbst etwas antun, wenn es rauskommt.
Auf der anderen Seite, möchte ich es als wissender nicht einfach ignorieren/vertuschen/wegschauen und fühle mich in der Verantwortung etwas zu unternehmen.

Es ist eine schwierige Situation.
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Hallo Suchender,

das ist wirklich immer eine schwierige Situation.
Dazu kommt: Hattest du die Erlaubnis deines Bekannten an seinem Rechner zu sitzen?

Wenn du dir sicher bist dass das Material verboten ist, solltest du ihn auf jeden Fall darauf anzusprechen.
Warst du mit seiner Erlaubnis in seinem Computer kannst du das offen machen.

Hattest du die Bilder/Videos ... hm, eher "zufällig", ohne sein Wissen gefunden, könntest du versuchen ihn auch "um die Ecke" anzusprechen.
So wie: Was wäre wenn man unerlaubtes Material auf seinem Rechner hat?

Auf jeden Fall würde ich nicht hier im öffentlichen Bereich weiter darauf eingehen.
Wenn du mehr Unterstützung suchst, solltest du dich entweder registrieren und im Inneren des Forums darüber schreiben oder kontaktiere uns per Mail mail@gsa-forum.de .
Georg, >60 ● Präferenz: wbl 8-12, mnl 6-10 caspar-ibichei@gmx.de
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Max
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Beitrag von Max »

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob wir deinen neuen Beitrag (unmittelbar vor diesem) freigeben sollten. Ich besprech das noch mit dem Team. Aber ich möchte dir sofort dazu schreiben: bitte melde dich mal per E-Mail bei uns, so könnten wir dich vermutlich besser und individueller beraten.

Auf jeden Fall musst du überlegen: derjenige, der die Pornos hatte, ist selber Schuld, dass er sie hat. Die Frage ist wie du zu den Konsequenzen stehst, die eine Offenbarung oder auch ein Ansprechen darauf haben könnten. Man kann dazu in jede Richtung gut argumentieren. Im Forum wurden dazu auch schon ein paar Überlegungen ausgetauscht als jemand eine ähnliche Situation als hypothetische Fragestellung aufgeworfen hatte: was wäre wenn du bei einem Kollegen einen USB-Stick mit Missbrauchsabbildungen findest? (Um eine potentielle Frage vorwegzunehmen: ohne eine Anmeldung im Forum könnten wir dir diesen Thread nicht zukommen lassen, da das die Vertraulichkeit der Kommunikation im Forum untergraben würde. Falls du dies lesen möchtest müsstest du dich anmelden)

Auf jeden Fall möchte ich gerade nicht in deiner Haut stecken so eine Entscheidung treffen zu müssen. Ich wünsche dir Weisheit dafür.
♦ Ich: mnl ≈40 ♦ Präferenz: wbl 6-12, 20+ ♦ keywords: ADHS, Zeichnen, Bibel, Naturwissenschaften ♦
♦ Mein Buch: „Für ein Kinderlachen“ (2015 veröffentlicht) ♦

»Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien.« (Albert Einstein)
Suchender

Beitrag von Suchender »

OK, ich habe mir den ganzen Beitrag durchgelesen. Bin von manchen Meinungen dort schockiert und andere finde ich gut.
Ich habe weniger Bedenken der Konsequenzen die es für ihn bedeutet, eher wie es für die Familie von ihm ist und die Konsequenzen die daraus entstehen.
Das Zeug ist sehr sehr wahrscheinlich nicht legal.( Ich drücke mich hier so aus, da es öffentlich ist) Es gibt aktuell keine Anzeigepflicht soweit ich weiß.
Aber wenn ich es nicht anzeige, mache ich mich doch irgendwie mitschuldig oder? Für diese Aufnahmen werden Kinder Misshandelt.
Falls es irgendwann mal auf eine andere Art raus kommt, möchte ich eigentlich nicht der sein, der es gewusst hat und nichts getan hat.
Eigentlich weiß ich, dass ich etwas machen anstatt einfach weg zu sehen. Weiß aber nicht, was hier am besten ist.
ilytul - nicht eingeloggt

Beitrag von ilytul - nicht eingeloggt »

Die Materialien mindestens der Polizei zukommen lassen, damit sie von den Kindern überhaupt erst erfahren. Bei dem Täter kann ich Deine Bedenken verstehen, allerdings ist er selbst Schuld. Bestimmte Taten haben Konsequenzen. Die missbrauchten Kinder leiden u.U. sehr lange, möglichkerweise ihr Leben lang, und das Wissen, dass so jemand sich sowas anschaut, kann unglaublich wehtun. Da rede ich aus Erfahrung.
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Max
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Beitrag von Max »

Eine Frage, die wir gerne mal mit anwaltlicher Hilfe klären würden ist die: wenn man Missbrauchsdokumente entdeckt, wo auch immer, wie meldet man sie den Behörden ohne selbst zu riskieren zur Zielscheibe einer Ermittlung zu werden? Würde man sich die Bilder etwa auf einen Stick kopieren nach dem Motto: „So kann ich ihn drauf ansprechen und falls er negativ reagiert hat er dennoch keine Chance sich zu rette indem er einfach alles löscht.“ würde man sie besitzen.
Würde man sie in eine E-Mail packen und an die Polizei senden würde man sie verbreiten.
Und schickte man der Polizei einen Link könnten die annehmen, dass man sie vorher im Arbeitsspeicher hatte, was technisch auch als Besitz gedeutet werden könnte, vielleicht vor Gericht sogar wird. Ich meine dazu mal was gehört zu haben.

Fazit: uns ist bisher nicht klar ob man sich mit so einer Anzeige, die irgendeine Form der Weiterleitung beinhaltet, nicht möglicherweise selbst in die Nesseln setzt. Wird Zeit, dass das mal jemand klärt.

In der Vergangenheit gab es mal eine anonyme Meldestelle online, naiin.de glaube ich, doch die existiert schon seit einigen Jahren nicht mehr. Gibt es dafür mittlerweile Ersatz? Der Kinderschutz jedenfalls ist nicht die richtige Anlaufstelle für so eine Mail: ein Bekannter hatte das so versucht, nachdem er online auf Missbrauchsabbildungen gestoßen war, bat um anonyme Weiterleitung an die Behörden — mit dem Ergebnis dass die dämliche Person am anderen Ende der Leitung einfach nur auf weiterleiten klickte und den Absender noch schön auf dem Silbertablett in CC setzte. Allerdings (evtl ein Hinweis darauf, dass das alles nicht gar so heikel ist wie vermutet): derjenige hat danach wohl keinen Ärger bekommen.
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Mitleser
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Beitrag von Mitleser »

@Suchender: Ich weiß ja nicht, wie gut Du Deinen Bekannten kennst, und wie Euer Verhältnis zueinander ist, aber unabhängig davon, ob Du nun Kinderpornos oder andere illegalen Dinge gefunden hast, solltest Du Dich zunächst fragen, ob der Bekannte so ein gewissenloser Kerl ist, dass man ihn anzeigen muss, oder ob sich die Situation auch auf andere Weise lösen lässt. Ja, da wurden möglicherweise Kinder missbraucht, aber es gilt, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Sache im Verhältnis zu sehen: Hat sich der Bekannte die Bilder nur irgendwo heruntergeladen, oder hat er sich womöglich selbst an den Kindern vergriffen?

Wahrscheinlich denkt jeder, der solche Aufnahmen findet, erst einmal "Ich muss diese Bilder an die Polizei weiterleiten, damit sie die Kinder retten kann." Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass 99% aller Kinderpornos den Behörden ohnehin bekannt ist, denn auch wenn jegliche Funde im Netz sofort gelöscht und gesperrt werden, zirkulieren da praktisch alle Aufnahmen, die seit den letzten 50 Jahren oder so gemacht wurden, das Material verschwindet ja nicht einfach, sondern wird immer und immer wieder getauscht und woanders neu hochgeladen. Und zumindest alle Aufnahmen, die jünger als 20 Jahre sind, haben eine so gute Qualität (Bildauflösung usw.), dass man sie nicht ohne weiteres als "altes" Material erkennt.

Ich denke auch, dass es am besten sein wird, sich anwaltliche Hilfe zu holen, denn nur ein kompetenter Rechtsanwalt kennt all die juristischen Fallstricke, in die man selbst geraten kann, wenn man mit diesem Material umgeht, es zu "Beweiszwecken" abspeichert, weiterleitet usw. Am besten wird es wohl sein, das Material sicher zu löschen und den PC gründlich zu bereinigen, allerdings speichert insbesondere Windows verräterische Spuren an vielen Stellen, die man als Laie nicht ohne weiteres einsehen kann, hier sollte man also auch die nötigen Fachkenntnisse besitzen. Den Betreffenden mehr oder weniger direkt auf die Sache anzusprechen, scheint mir auch der beste Weg, um seine Motivation zu erfahren und ihm ins Gewissen zu reden.
mrgreen

Beitrag von mrgreen »

Suchender hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 18:42 Hallo,

ich habe bei einem bekannten auf dem Computer Kinderpornographie entdeckt.
Wie ist hier die richtige Vorgehensweise?\
Ihn dezent auf diese oder ähnliche Seiten hinweisen oder das Thema "indirekt" ansprechen, so ala KTW Werbung gesehen: wie stehst du dazu? Nicht gleich mit der Keule schwingen...
Suchender hat geschrieben: Fr 17. Jul 2020, 18:42 Eventuell würde er sich sogar selbst etwas antun, wenn es rauskommt.
Dann wäre es wohl besser wenn es nicht rauskommt (was auch so besser wäre)

" Falls es irgendwann mal auf eine andere Art raus kommt, möchte ich eigentlich nicht der sein, der es gewusst hat und nichts getan hat. "

Das er über die Klinge springt oder vor Gericht auseinandergenommen wird möchtest du doch auch nicht?
Max hat geschrieben: "„So kann ich ihn drauf ansprechen und falls er negativ reagiert hat er dennoch keine Chance sich zu rette indem er einfach alles löscht.“ würde man sie besitzen."
"hat er dennoch keine Chance sich zu rette" ... die Wortwahl muss man sich in der Tat mal auf der Zunge zergehen lassen
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Caspar Ibichei
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Beitrag von Caspar Ibichei »

Hi :mrgreen:

ich denke, das was Max damit sagen wollte kam schon rüber. ;)
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Max
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Beitrag von Max »

mrgreen hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 21:19
Max hat geschrieben: "„So kann ich ihn drauf ansprechen und falls er negativ reagiert hat er dennoch keine Chance sich zu rette indem er einfach alles löscht.“ würde man sie besitzen."
"hat er dennoch keine Chance sich zu rette" ... die Wortwahl muss man sich in der Tat mal auf der Zunge zergehen lassen
Oh Mrgreen, das verstehst du falsch. Das wäre nicht meine Denke aber ich denke mir das könnte sich jemand denken, der besonders schlau sein will und sich mal eben schnell die Bilder auf einen eigenen Stick kopiert.
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»Eine wirklich gute Idee erkennt man daran, dass ihre Verwirklichung von vornherein ausgeschlossen erschien.« (Albert Einstein)
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