von Mascha » Sa 29. Aug 2020, 22:04
Simple consent ist wie wenn ich z.B. einem Kind anbiete, einen Fliegenpilz-Rausch auszuprobieren. Ich nehme es auch und erzähle wie cool es ist. Das Kind ist neugierig und will es gemeinsam ausprobieren. Das Kind weiß nicht was für ein Risiko es eingeht (Schmerzen, Übelkeit, als unangenehm empfundener Rauschzustand, psychische Langzeitfolgen, evtl. Gesundheitsrisiko bei Überdosierung,...).
Und: das Kind weiß ebenso nichts über die gesellschaftliche Bedeutung von Drogen. Es kann nicht einschätzen, dass es selbst und seine Eltern ihren guten Ruf verlieren, wenn öffentlich wird, dass ihr Kind Drogen genommen hat, dass möglicherweise das Jugendamt auf den Plan gerufen wird (was nichts schlechtes heißen muss, aber dennoch von Betroffenen oft so empfunden wird), dass es eventuell Probleme in der Schule nach sich ziehen könnte, dass die Eltern sauer auf es sind, dass Teile oder die ganze Peergroup das bescheuert finden und es das spüren lassen, dass das möglicherweise das Ende der Beziehung mit diesem Erwachsenen bedeuten würde, dass dieser ernste Probleme mit dem Gesetz bekäme, würde es herauskommen etc etc. Möglicherweise führt das auch dazu, dass das Kind niemandem darüber erzählen wird. Vor allem auch weil vermutlich der Erwachsene dem Kind einschärfen wird es dürfe aber niemandem über die coole Sache erzählen.
"Informed consent" wäre, wenn das Kind über all das Bescheid wüsste und es dennoch wollen würde... und dies ist eben der utopische Fall. Denn:
Zum einen wird das Kind allein schon aus der Tatsache, dass ein Mensch den es liebt und dem es vertraut das selbst nimmt, ableiten, dass es nicht so ein großes Risiko sein kann.
Zum anderen kann ein Kind von sagen wir zehn Jahren nicht die gesellschaftliche Bedeutung und die Konsequenzen von Dingen die stark mit Tabus und Scham verknüpft einschätzen.
Das heißt selbst wenn der betreffende Erwachsene dem Kind vorher ausführlich über alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen erzählen würde, könnte das Kind entwicklungsbedingt dennoch nicht mit der gleichen Rationalität entscheiden ob es das will oder nicht wie ein Erwachsener. Allein schon deshalb weil ihm Erfahrungen mit solchen Dingen fehlen und es sie nicht einordnen und genauer Risiken einschätzen kann.
Das Beispiel Sexualität hat teils die gleichen, teils andere Risiken und Nebenwirkungen.
Simple consent ist wie wenn ich z.B. einem Kind anbiete, einen Fliegenpilz-Rausch auszuprobieren. Ich nehme es auch und erzähle wie cool es ist. Das Kind ist neugierig und will es gemeinsam ausprobieren. Das Kind weiß nicht was für ein Risiko es eingeht (Schmerzen, Übelkeit, als unangenehm empfundener Rauschzustand, psychische Langzeitfolgen, evtl. Gesundheitsrisiko bei Überdosierung,...).
Und: das Kind weiß ebenso nichts über die gesellschaftliche Bedeutung von Drogen. Es kann nicht einschätzen, dass es selbst und seine Eltern ihren guten Ruf verlieren, wenn öffentlich wird, dass ihr Kind Drogen genommen hat, dass möglicherweise das Jugendamt auf den Plan gerufen wird (was nichts schlechtes heißen muss, aber dennoch von Betroffenen oft so empfunden wird), dass es eventuell Probleme in der Schule nach sich ziehen könnte, dass die Eltern sauer auf es sind, dass Teile oder die ganze Peergroup das bescheuert finden und es das spüren lassen, dass das möglicherweise das Ende der Beziehung mit diesem Erwachsenen bedeuten würde, dass dieser ernste Probleme mit dem Gesetz bekäme, würde es herauskommen etc etc. Möglicherweise führt das auch dazu, dass das Kind niemandem darüber erzählen wird. Vor allem auch weil vermutlich der Erwachsene dem Kind einschärfen wird es dürfe aber niemandem über die coole Sache erzählen.
"Informed consent" wäre, wenn das Kind über all das Bescheid wüsste und es dennoch wollen würde... und dies ist eben der utopische Fall. Denn:
Zum einen wird das Kind allein schon aus der Tatsache, dass ein Mensch den es liebt und dem es vertraut das selbst nimmt, ableiten, dass es nicht so ein großes Risiko sein kann.
Zum anderen kann ein Kind von sagen wir zehn Jahren nicht die gesellschaftliche Bedeutung und die Konsequenzen von Dingen die stark mit Tabus und Scham verknüpft einschätzen.
Das heißt selbst wenn der betreffende Erwachsene dem Kind vorher ausführlich über alle möglichen Risiken und Nebenwirkungen erzählen würde, könnte das Kind entwicklungsbedingt dennoch nicht mit der gleichen Rationalität entscheiden ob es das will oder nicht wie ein Erwachsener. Allein schon deshalb weil ihm Erfahrungen mit solchen Dingen fehlen und es sie nicht einordnen und genauer Risiken einschätzen kann.
Das Beispiel Sexualität hat teils die gleichen, teils andere Risiken und Nebenwirkungen.