Diskussion zur "MAP-Fahne" beim CSD

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Re: Diskussion zur "MAP-Fahne" beim CSD

von Markus » Mi 7. Dez 2022, 16:04

Cornelius hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 15:57 Ich gebe zu, dass ich mit meinen Aussagen weit von Thema abgekommen bin und bitte dies zu entschuldigen. Ich werde mich deshalb hier nicht mehr dazu äußern.
Wenn man sich in ein Thema vertieft, dann kann es durchaus passieren, dass man ins Off-Topic abrutscht. Ich habe ja selbst noch meine Sichtweise dazu geäußert. Aber Dune hat völlig recht, jetzt sollte im Thema der Kurs korrigiert werden.

Re: Diskussion zur "MAP-Fahne" beim CSD

von Cornelius » Mi 7. Dez 2022, 15:57

Ich gebe zu, dass ich mit meinen Aussagen weit von Thema abgekommen bin und bitte dies zu entschuldigen. Ich werde mich deshalb hier nicht mehr dazu äußern.

Re: Diskussion zur "MAP-Fahne" beim CSD

von Dune » Mi 7. Dez 2022, 13:32

Cornelius hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 11:51 Das natürlich nicht, aber man sollte, wenn man in einer so bedeutenden Position zu dem Thema wie Herr Beier ist, seine Worte doch sehr vorsichtig benutzen.
Es ist nicht Herrn Beiers Aufgabe, auf die Befindlichkeiten jedes Pädos, der sich durch seine Worte eventuell gekränkt fühlen könnte, Rücksicht zu nehmen.

Aufgabe des KTW-Netzwerkes ist es, sexuelle Übergriffe auf Kinder sowie den Konsum von Missbrauchsabbildungen zu verhindern. Dass KTW für seine gute und wichtige Arbeit Gegenwind aus pädophilen Einvernehmler-Kreisen bekommt, ist bekannt.

Dieses Thema ist nicht dafür vorgesehen, über KTW und die Positionen von Herrn Beier zu diskutieren.

Re: Diskussion zur "MAP-Fahne" beim CSD

von Markus » Mi 7. Dez 2022, 12:21

Cornelius hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 11:51 Ich finde den Vergleich des Umgangs mit Pädophilen und der Corona-Pandemie, den Gast in seiner E-Mail erwähnt hat, so problematisch, weil
Ich habe mir mehrere Vorträge des Herrn Prof. Dr. Beier angeschaut und kenne nur den Vergleich der Zunahme der Missbrauchsabbildungen und dahingehend die Gleichsetzung eines pandemischen Ausmaßes. Ich empfinde die Kritik an Herrn Beier aus dem Zusammenhang gerissen. Es geht um Kindesmissbrauch und Missbrauchsabbildungen. Davon fühle ich mich in keinster Weise angesprochen. Denn er hat vollkommen recht.

Re: Diskussion zur "MAP-Fahne" beim CSD

von Cornelius » Mi 7. Dez 2022, 11:51

Markus hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 10:51 Stigmatisierung hin oder her aber nicht alles was uns abgesprochen oder in Frage gestellt wird, ist feindlich uns gegenüber gestimmt.
Das natürlich nicht, aber man sollte, wenn man in einer so bedeutenden Position zu dem Thema wie Herr Beier ist, seine Worte doch sehr vorsichtig benutzen. Ich finde den Vergleich des Umgangs mit Pädophilen und der Corona-Pandemie, den Gast in seiner E-Mail erwähnt hat, so problematisch, weil dadurch die Assoziation Pädophile und Virus hergestellt wird. Ich glaube sogar, dass Herr Beier eigentlich damit für eine Entstigmatisierung werben wollte, aber die Worte einfach unglücklich gewählt wurden. In einem früheren Gespräch hat Herr Beier auch mal die Pädophile als ein Fehler der Natur bezeichnet, was ich finde auch nicht so glücklich gewählt ist. Ich sehe das Problem bei solchen Äußerungen von Herr Beier, dass er die bekannteste Person im Netzwerk von KTW ist und dass seinen Stellungsnahmen in der Gesellschaft besonders Gewicht zukommen. Und ich finde solche Aussagen gefährden seine anderen Stellungsnahmen und seine bisherigen Errungenschaften auf dem Weg zum Entstigmatisierung der pädophilen Neigung.

Re: Diskussion zur "MAP-Fahne" beim CSD

von Markus » Mi 7. Dez 2022, 10:51

Gast hat geschrieben: Mi 7. Dez 2022, 10:25 Ich verstehe nicht, wie das noch verteidigt werden kann. Beier war auch derjenige, der meinte, dass die Kindersexpuppen problematisch wären, weil sie unsere "Wahrnehmungsverzerrungen" in negativer Weise beeinflussen könnten.
Nein, Herr Prof. Dr. Beier war sogar der Meinung, dass es nicht hinreichend erforscht ist und sieht da einerseits eine Problematik. Er hat ausdrücklich auf die fehlende Evidenz hingewiesen. Angenommen diese Sexpuppen sind für manche pädophile wirklich nicht gut und diese Tatsache würde man betonen, ist man dann schon ein Hetzer?. Natürlich nicht!. Stigmatisierung hin oder her aber nicht alles was uns abgesprochen oder in Frage gestellt wird, ist uns gegenüber feindlich gestimmt.

Re: Diskussion zur "MAP-Fahne" beim CSD

von Gast » Mi 7. Dez 2022, 10:25

Markus hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 16:21 Im Gegenteil, ich finde KTW trägt zum Abbau des Stigmas bei, [...] Herrn Prof. Dr. Beier, [...]
Dann lasse ich einfach mal den Link zu diesem Artikel hier [Mod: Keine Verlinkung zu Seiten, deren Haltung zu Sexualität mit Kindern unklar ist und die KTW ins Lächerliche ziehen.]
Mail an Beier hat geschrieben:Sie werden wissen, dass eine pädophile Neigung keine pädophile Störung ist, da eine pädophile Störung ein Leiden unter der Neigung oder eine Fremdgefährdung voraussetzt. Pädophilie, die sexuelle Anziehung zu einem kindlichen Körperschema, ist im Gegensatz zur pädophilen Störung nach ICD-11 keine Krankheit. Pädophilie unter Fehlauslegung der ICD-11 pauschal als Krankheit darzustellen, ist irreführend und stigmatisierend.

Wirklich schlimm wird es aber durch den Vergleich „mit dem Virus leben“ und Pädophilie, denn damit wird Pädophilie und der individuelle Pädophile mit einem Krankheitserreger gleichgesetzt.
Ich verstehe nicht, wie das noch verteidigt werden kann. Beier war auch derjenige, der meinte, dass die Kindersexpuppen problematisch wären, weil sie unsere "Wahrnehmungsverzerrungen" in negativer Weise beeinflussen könnten.

Re: Queer.de Inhaber zur Fahndung ausgeschrieben

von Cornelius » Mi 7. Dez 2022, 09:42

Markus hat geschrieben: Mo 5. Dez 2022, 11:54 Jedoch finde ich Aktivismus über Kommentare insgesamt schwierig, egal für welche Seite. Ein Kommentar ist ein kurzer Gedanke und wirkt je nach Lesart wie hingerotzt. Aufklärungs/Öffentlichkeitsarbeit sieht für mich anders aus (...).
Das sehe allgemein auch so, aber Kommentare eröffnen auch eine Diskussion, die den öffentlichen Diskurs bestimmt und auch vielleicht eine Ansicht über Pädophile ändern kann. Ich fand z.B. die Diskussion um die Reportage von Sirius und Ruby auf Youtube sehr hilfreich und hat doch einige erreicht: https://www.youtube.com/watch?v=oT1lr1DITfE

Wenn es allerdings so sein sollte, wie Anon geschrieben, hat, dass auch Kommentare, die nur positiv gegenüber der Neigung sind, nicht veröffentlichen werden, finde ich das ein Skandal. Sirius hat ja da auch schon Erfahrungen gemacht, die Bände sprechen: https://kinder-im-herzen.net/blog/wie-r ... nterstutzt.

Zum Thema bzw. der Diskussion:
Ich finde den Hass auf Pädophile, die sexuelle Handlungen mit Kindern ablehnen und der pädosexuelle Aktivismus à la Dieter Gieseking gleichermaßen verwerflich. Deshalb finde ich es mühsam zu sagen, wer eine größere Schuld hat. Die Tätigkeiten des einen rechtfertigen aus meiner Sicht nicht die Reaktionen des anderen. Man sollte meiner Ansicht nach immer die Fähigkeit haben, zu differenzieren, auch wenn es einem schwerfällt. Viele Muslime wollen ja auch nicht mit Fanatikern in einen Topf geworfen werden und das zu Recht.

Re: Diskussion zur "MAP-Fahne" beim CSD

von Gast » Mi 7. Dez 2022, 01:20

Sorry, aber Pädophile Menschen, selbst wenn sie sich klar von Missbrauch distanzieren und nicht straffällig wurden, werden im Westen niemals akzeptiert werden. Es geht den meisten doch einfach nur um die Gedanken/Fantasien. Also, die Tatsache das ein Mensch diese Neigung hat. Es gibt Noch heute sehr starken Hass auf LGBT Menschen und das trotz Politik / Medien etc. Die ihr bestes geben dagegen zu kämpfen.

Eine Kommilitionen von mir arbeitet in Japan in einem Krankenhaus und dort werden MAPS bspw. Puppen zur Verfügung gestellt, falls sie sich keine leisten können. Das wäre hier im Leben nicht Möglich, daher auch die Betonung auf "im Westen niemals 'akzeptiert'" am Anfang mit Ausnahme von Finnland vlt. Alleine KTW-Mitarbeiter sind in DE oft Hass und Drohungen ausgesetzt. Wissenschaftliche Fakten werden auf allen Seiten ignoriert etc. da sind beleidigende Beiträge das kleinere Übel.

Re: Diskussion zur "MAP-Fahne" beim CSD

von Siriusly » Di 6. Dez 2022, 23:36

Mascha hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 08:33 Nur letzteres solle Missbrauch genannt werden. Soll das (https://taz.de/Paedophiler-Aktivismus/!5046570/) toleriert werden?
Ich empfinde diesen Artikel als ziemlich beleidigend. Die Darstellung der Meinung einzelner pädophiler Menschen, egal wie absurd und menschenverachtend diese sein mag, rechtfertigt nicht die pauschale Kriminalisierung aller pädophiler Menschen. Journalisten haben besondere Verantwortung, bei der Berichterstattung über das Fehlverhalten (oder in diesem Fall: die Ansichten) von Einzelpersonen einer Gruppe so vorzugehen, dass daraus keine diskriminierende Verallgemeinerung werden kann. Das steht nicht zuletzt im Pressekodex so verankert.

Nebenbei finde ich es wichtig zu erwähnen, dass die sog. pädophilen Aktivisten der 70er und 80er Jahre relativ wenig mit den Pädophilie-Begriff gemein haben, wie er heute verwendet wird. Diese eigentlich sehr wichtige Differenzierung findet in der Vorstudie "Programmatik und Wirken pädosexueller Netzwerke in Berlin" immerhin in einem halben Absatz Erwähnung:
Bereits erste Stichproben zeigten, dass die Eigenbezeichnung der Gruppierungen als „pädophil“ zumeist nicht deckungsgleich ist mit damals wie heute gängigen medizinischen Definitionen. Als Selbst- und Fremdzuschreibung erscheint der Begriff „Pädo“ in den eingesehenen Szenemagazinen und Flugschriften zugleich vielfach deutungsoffen.
Die meisten dieser "pädophilen" Gruppierungen waren eher Teile der frühen Schwulenbewegung, die Sex mit Jugendlichen (und nicht mit Kindern) legalisieren wolten.

Mascha hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 08:33 Wenn K13 und Konsorten die ersten sind, die die "Pädo-Flagge" nach außen tragen und damit Presse machen - und genau das ist jetzt passiert - dann ist die Sache mit der Flagge gegessen fürchte ich. Die mit der Toleranz für die meisten Menschen leider auch bis auf weiteres. Denn es ist mal wieder klar geworden, Pädophile wollen nur eins: Kinder ficken. Diese putzige kleine Aktion von zwei oder drei K13-Aktivisten richtet so weitaus mehr bzw. weitreichenderen Schaden an, als die "Todesstrafe für Kinderschänder"-Kampagne der NPD.
Das sehe ich anders. Wir reden hier von zwei (?) Gestalten aus dem K13-Umfeld, die sich eine Flagge angeeignet haben, die schon in ihrem symbolischen Kern gegen Einvernehmlichkeit gerichtet ist. Dem gegenüber steht eine riesige (wenn auch überwiegend englischsprachige) Community aus Anti-Contact MAPs, welche die Flagge zum Teil schon seit Jahren benutzen. Gieseking ist nicht zuletzt auch ein begabter Trittbrettfahrer, der versucht alles was in dem Themenbereich abläuft für sich zu vereinnahmen. Wenn ich mich richtig erinnere hat er auch schon behauptet, bis auf "kleinere Meinungsverschiedenheiten" mit SuH auf einer Linie oder gar verbündet zu sein. Die meiner Ansicht nach richtige Antwort ist dazu klar Stellung zu beziehen, nicht die Segel zu streichen und ihm das Feld ganz zu überlassen.

Die MAP-Flagge ist eindeutig ein Anti-Contact Symbol. Aber die Bedeutung von Symbolen können sich ändern, und wenn wir nicht selber den Schritt gehen und die Flagge für uns beanspruchen wird sie irgendwann zu einem Symbol, das für die Legalisierung von Sex mit Kindern steht. Gieseking hat für den nächsten CSD schon seine Teilnahme angekündigt. Eigentlich müssten wir so etwas wie eine Gegendemonstration organisieren und selber unter der Fahne auftreten – was natürlich nicht einfach ist, Gieseking hat dank seiner öffentlichen Strafverfahren da eindeutig mehr Handlungsspielraum.

Auf die Medienreaktionen würde ich nicht allzu viel geben. Die Sache ist, dass Gieseking wunderbar dafür geeignet ist, die Vorurteile in der Bevölkerung zu festigen, weil er im Prinzip fast alles bestätigt was die meisten über uns denken. Das macht ihn natürlich für Boulevardmedien und Hetzmagazine wie die BILD sehr attraktiv. Gerade deren Leser wollen lieber ihre Vorurteile bestätigt sehen, anstatt ihre eigenen Ansichten zu hinterfragen und mit schwer verdaulichen Konzepten konfrontiert zu werden.

Auch hier möchte ich also die Gesellschaft und die Journalisten nicht aus ihrer Verantwortung nehmen. Den Schaden erzeugen nämlich nicht nur die paar Aktivisten, die ihr Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit genutzt haben, welches sie egal wie sehr wir ihre Meinungen ablehnen immer noch haben und verdienen. Der Schaden wird erst durch die Medien potenziert, welche die lächerliche Aktion von ein paar Privatpersonen als repräsentative Stellungnahme aller 200 000+ Pädophilen verstehen, und daraus dann öffentlich die Schlussfolgerung propagieren, Pädophile haben keinen Millimeter Akzeptanz verdient.
Ein anderer Gast hat geschrieben: Di 6. Dez 2022, 09:48 Auf allen diesen Bildern geht es allgemein um die (Nicht-)Akzeptanz der Pädophilie und nicht um "Sex mit Kindern". Den meisten Leuten ist es doch völlig egal, welche Meinung ein Pädophiler vertritt und ob er straffällig geworden ist. Die lesen ja nicht einmal, was wir hier oder an anderen Stellen schreiben.
Jein. Auf den ersten Bildern wird die Flagge als Symbol von Aktivisten präsentiert, die Sex mit Kindern legalisieren wollen. Und es ist frustrierend, dass dieser Punkt zumindest nicht ganz falsch ist – die Aktivisten hatten diese Meinung, und sind unter der Flagge aufgetreten. Und solange dies unangefochten bleibt, wird diese Behauptung irgendwann zur selbsterfüllenden Prophezeihung.

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