Liebe Leser von „Schicksal und Herausforderung“ und „Gemeinsam statt allein“,
am 16.09.2020 wurde in einer Plenarsitzung des NRW-Landtags ein SuH-Text von der AfD Abgeordneten Frau Iris Dworeck-Danielowski zitiert. (In der Diskussion zu Punkt drei der Tagesordnung, „Beschluss zum Einfuhrverbot und Bestrafung des Besitzes von Kindersexpuppen.“)
Video:
https://landtag.nrw.de/home/aktuelles-p ... ca2409d457
PDF-Protokoll:
https://landtag.nrw.de/portal/WWW/dokum ... P17-99.pdf
Und zwar richtig zitiert, das Zitat aber in einer falschen Verallgemeinerung genutzt!
Frau Dworeck-Danielowski bezog sich auf die Meinung eines Nutzers zu einer Frage an SuH.
https://suh-ev.de/fragen-antworten/index.html
Frage 4, Meinung des Nutzers „Creasy“
https://suh-ev.de/fragen-antworten/antw ... index.html
Aus dieser persönlichen Meinung machte sie die Meinung „der Betroffenen“.
„[…], wenn selbst Betroffene, die versuchen, ihre Neigungen in den Griff zu bekommen, sich derart offen und kritisch äußern.“
Hierzu möchten wir Folgendes erklären:
Das Zitat ist über acht Jahre alt. Acht Jahre sind eine lange Zeit in einer derartig emotionalen und in einer sich wissenschaftlich im Wandel befindenden Thematik.
Wie jeder Leser eindeutig erkennen kann, wenn er denn will, handelt es sich hier um die Einzelmeinung eines Nutzers und Lesers von SuH und nicht um die Meinung der Seitenbetreiber und erst recht nicht um die Meinung aller Betroffenen.
Diese Thematik ist viel zu komplex um sie so einfach verallgemeinern zu können.
Wenn Frau Dworeck-Danielowski den Text also wirklich selbst gelesen hat, muss man sie bei Nutzung dieses Zitats in ihrer Argumentation des bewussten Unwahrheit-Sagens bezichtigen.
Über den Rest, von dem Frau Dworeck-Danielowski hoffte, dass ihre Partei auch dahinter stünde, mag sich jeder Interessierte selbst ein Bild machen.
Insgesamt sind wir von der Einstimmigkeit des gefassten Beschlusses sehr enttäuscht.
Kindersexpuppen sind sicher noch einmal etwas Anderes als Erwachsenensexpuppen (bei denen niemand den Benutzern die Einübung von sexuellen Straftaten unterstellt) und haben einen ganz anderen Stellenwert in den Augen der Gesellschaft.
Einige Redner*innen wiesen sogar auf die mangelhafte (nicht vorhandene) Forschung in diesem Bereich hin. Dabei hätte eine Anfrage bei den Justizbehörden, in welchem Umfang sie bei den Ermittlungen zu den knapp 16.000 Fällen von angezeigtem Kindesmissbrauch (lt. Frau Angela Erwin bei derselben Sitzung) auf Kindersexpuppen gestoßen sind, erste Informationen liefern können.
Die Einfuhr von solchen Puppen zu verbieten ist eine Sache.
Eine andere ist es, die jetzigen Besitzer zu Kriminellen zu machen.
Wir sehen es als dringende Notwendigkeit, dass die Debatten zu diesen Themen auf einer sachlicheren Ebene weitergeführt werden.
Es ist wünschenswert, dass dabei nicht nur
über, sondern
mit den Betroffenen geredet wird.
Euer SuH/GSA-Team