Fetzer hat geschrieben: ↑Mo 15. Jan 2018, 21:47
Studien insgesamt sollten vorwärts blickende Erkenntnisse schaffen, doch nicht sichern.
Deine Wortakrobatik habe ich echt vermisst, Fetzer. Ob man nun aussagekräftige
Prädiktoren für eine Theorie durch empirische Daten "sichert" oder "schafft" ist doch sinngemäß das gleiche.
sarumi hat geschrieben: ↑Mo 15. Jan 2018, 22:02
Ich habe keinen Einwand. Wir haben hier nur einen unterschiedlichen Grad an Fundamentalität den wir gerne hätten.
Wieso?
Besser ist immer besser. Klar würden wir alle gerne irgendwie was Genaueres. Also wollen wir alle
den selben besten Grad an Fundamentalität.
Aber geht halt gerade nicht. Und etwas ist besser als nichts, wenn man sich den Einschränkungen bewusst ist, richtig?
sarumi hat geschrieben: ↑Mo 15. Jan 2018, 22:02
Für mich ist ein Modell und eine daraus abgeleitete Hypothese eine aus gesetzten Axiomen abgeleitete Aussage die im Prinzip mit beliebiger genauigkeit experimentell getestet werden kann.
Sie könnte ja theoretisch beliebig genau getestet werden - bzw. besser: endgültig falsifiziert.
Wir haben in den Sozialwissenschaften allerdings erheblich viele Ebenen darunter, die wir nicht mittesten. Biologisch, physikalisch, chemisch...
Das sind die gesetzten Axiome, die wir erst mal nicht anrühren. Aber
könnte man.
Nun macht man das aber nicht, weil es erstens - schon wieder - praktisch unmöglich ist, alles mögliche mitzuerfassen bis zum letzten Quanteneffekt.
Und zweitens, weil wir aus der Erfahrung wissen, dass uns diese quantitativen Daten und die daraus konstruierten Theorien trotzdem nützlich sind, uns trotzdem Vorraussagen liefern, die wir verweden können um unser Leben zu verbessern.
Die Grenzen der Disziplin sind uns also nicht vollends hinderlich in unserem Fortschritt.
sarumi hat geschrieben: ↑Mo 15. Jan 2018, 22:02
Wenn ich etwas habe was du einen Einwand nennen willst dann ist es das man nie im Einzelfall sagen kann ob Kontakt zu Kids förderlich ist oder nicht
Das können wir ja praktisch nirgends mit absoluter Genauigkeit, wenn es um menschliches Zusammenleben geht. Nicht nur bei diesem Thema.
Auch in der Medizin, kann es dann einige Menschen geben mit bestimmten Genen oder anderen gesundheitlichen Vorraussetzungen, wo ein Medikament dann doch nicht wirkt.
Oder eine Therapie, die hilfreich für 85% ist, aber für den Rest leider nicht.
Ähnliches in den Erziehungswissenschaften, Lerntheorien, Bildung usw.
Der Punkt ist doch: Man kann trotzdem aus den resultierenden Daten eine Handlungsempfehlung erstellen und die Situation insgesamt, also statistisch für die Gemeinheit verbessern.
Schlechter wäre es, nichts zu tun. Nur weil eine Methode nicht perfekt ist, muss man nicht gleich den Kopf in den Sand stecken.
Kurzfassung (
TLDR):
Ja in den Naturwissenschaften ist der empirische Falsifizierungsprozess mit weniger Hürden und Ungenauigkeiten verbunden. So what? Die Sozialwissenschaften und Humanmedizin liefern trotzdem nützliche Voraussagen, woraus sich nützliche Handlungsempfehlungen ableiten lassen, die unser Leben verbessern.