Gemeinsam statt allein

[mod]Da uns bekannt ist, dass der betreffende Reddit-Nutzer sogar handfeste Drohungen erhalten hat, stellen alle Spekulationen zu seiner Identität (vor allem hier im vollständig öffentlichen Bereich des Forums) eine ungebührliche Gefährdung dieser Person dar und wurden nun entfernt.[/mod]

Wow was ein Drama. :D

Was Daniel schrieb. [b]Bis die Person, falls hier anwesend, sich zu offenbaren wünscht ist diese Diskussion darum, wer es sei, hiermit beendet[/b].

Die Diskussion ist doch sowieso unerheblich. Er würde sich schon melden, wenn er wollte. Und wenn nicht, möchte er sicher auch nicht, dass hier darüber spekuliert wird.

Also von wegen Meldepflicht, das war auch eine der ersten Fragen die ich KTW um die Ohren gehauen habe.

Und dem Arzt mit dem ich davor über dieses Thema gesprochen habe bin ich sehr dankbar das er gar keinen Bericht angefertigt hat.
So gesehen war ich also nie da ...

An sich halte ich die Meldepflicht ja noch nicht mal für eine schlechte Sache, aber da pädophilie keine ansteckende Krankheit ist, was will man denn damit erreichen? Man würde doch nur das Leben der Leute die sich melden zerstören, und wenn das sich rum spricht würde sich keiner mehr "helfen lassen" denn dann könnte man sich ja direkt auf dem Marktplatz outen.

Nun zurück zum Thema :

Ist es für die Sache überhaupt relevant ob die Person in diesem Forum angemeldet ist ?
Meiner Meinung nach nein, aber da er sich mit dem Thema auseinander setzt hat er zumindest schon mal den richtigen Weg genommen.

Und Frank hat natürlich recht, denn bei uns werden Leute zum Glück nicht für ihre Gedanken bestraft sondern nur für ihre Taten.
Wenn dieser Erzieher sich an die Regeln hält und den Kindern kein Leid geschied, warum sollte er sich outer?

Sein Lebern wäre von jetzt auf gleich im Eimer, weil er keinen job mehr hätte, und wohl auch nicht sehr viele Freunde... .
Auch wenn man ihm nur für seine Neigung wohl nicht kündigen könnte ( kenne mich da absolut nicht aus) welsche Eltern würden da noch ihr Kind hinschicken ?

Also, ich an seiner Stelle würde auch den Teufel tun davon irgendjemandem öffendlich zu erzählen.

Zur "Meldepflicht": Ich hab das mal bei KTW angesprochen in der Phase, wo der Selbsthass noch hoch war. Mein Therapeut hat damals erstaunt die Augen aufgerissen und gesagt "Es besteht selbstverständlich keine Meldepflicht". Und dann ebenfalls den Vergleich gezogen, dass bei Heteros auch keine Meldepflicht besteht, wenn sie z.B. als Pfleger oder Arzt arbeiten und somit ebenfalls recht nahen Kontakt zum anderen Geschlecht haben, auch in Fällen wo das andere Geschlecht z.B. aufgrund einer geistigen Beeinträchtigung ebenfalls nicht in der Lage wäre, sein Einverständnis zu geben.

Im Reddit-Thread wurde dazu ja gesagt, das sei nicht vergleichbar, denn z.B. ein heterosexueller Arzt empfinde in der Regel keine sexuelle Erregung bei seiner Tätigkeit. Wenn ich so einen Scheiß lese, frage ich mich allen Ernstes, ob die Leute überhaupt noch nachdenken. :lol:

Es ist schon ganz richtig, dass Pädophilie mittlerweile (zumindest bei KTW) nicht als Krankheit gesehen wird, wenn keine Gefahr für andere Menschen und kein Leidensdruck besteht. Auf Wikipedia steht das auch so. Und meines Wissens nach besteht ja überhaupt keine Meldepflicht über irgendwelche Diagnosen, die der Arzt gegeben hat, oder? Es muss ja lediglich gemeldet werden, ob die Krankheit die man hat, ansteckend ist, aber nicht welche es ist?

Hat man jedoch eine psychische Krankheit, die einen konkret dazu bringt, anderen Menschen schlimme Dinge anzutun, ohne dass man selbst das kontrollieren kann, dann muss das sicherlich gemeldet werden. Meines Erachtens nach gehört Pädophilie aber auf gar keinen Fall dazu. Schließlich sind wir alle ganz normal und im vollsten Besitz unserer geistigen Fähigkeiten.

[quote="Caspar Ibichei" post_id=15953 time=1510901945 user_id=66]
Sind nicht nur ansteckende "Krankheiten" meldepflichtig?[/quote]

Bisher schon. Viele wünschen sich allerdings eben eine Rechtsgrundlage für die Meldepflicht von Pädophilie aufgrund etwaiger Kindswohlgefährung. Das ging aus der Diskussion ein wenig hervor.

[quote="Frank Denker" post_id=15957 time=1510912890 user_id=59]
Ich denke, einmal gelesen zu haben (also keine Quelle ;) ), das im DSM- Katalog die Pädophilie als sexuelle Präferenz nicht mehr als Krankheit gilt - nur noch im Zusammenhang mit anderen aufgrund der Pädophilie aufgetretenen krankhaften Leiden als "krankheitsbewertend".[/quote]

Man hat im DSM jetzt unterschieden zwischen "[i]Paraphilie[/i]" und "[i]Paraphilie mit Krankheitswert[/i]". Konkret: [i]pedophilic disorder[/i]
Diese Unterscheidung ist sinnvoll, ändert die Frage aber nicht wesentlich.

Man könnte zum Beispiel argumentieren, dass ein Pädophiler, der ein notwendiges Kriterium für eine [i]pedophilic disorder[/i] erfüllt, [b]DANN[/b] meldepflichtig wird.

[quote="Frank Denker" post_id=15957 time=1510912890 user_id=59]
Solch eine "Meldepflicht" würde doch nur Sinn machen, wenn [b]konkret[/b] eine Gefährdung [b]allein[/b] aufgrund der pädophilen Neigung existieren würde![/quote]

Was meinst du genau damit?

Auch bei meldepflichtigen Infektionskrankheiten bestehen nur unter bestimmten Bedingungen durch den Träger Risiken für eine Verbreitung des Erregers.
Meldepflichten sind in vielerlei Hinsicht eben auch eine vorraussehende Gefahrenabwehr und die Erhebung dieser Daten dient als Koordination und Strategieentwicklung zur zukünftigen Vermeidung von Schäden.
Zum Beispiel kann man nach Feststellung historischer Häufungen von bestimmten Infektionskrankheiten in einem Gebiet zukünftig hygienische Maßnahmen und medizinische Versorgungsleistungen planen und erlassen.

Hätte man Zahlen über "[i]pedophilic disorder[/i]" und/oder nur die Paraphilie ganz konkret im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit ließen sich ähnliche Präventionsstrukturen und Interventionsmaßnahmen planen.

Bisher gibt es in dem Bereich nur die Dimension des Strafrechts. Entweder jemand war im Hellfeld straffällig oder nicht.

Bestimmte Strömungen innerhalb der Pädophilenbewegung weisen aber schon lange darauf hin, dass es eben nicht nur diese Strafrechtsdimension gibt, sondern auch die Dimension der psychischen Gesundheit, die bisher immer vernachlässigt wurde.

Wenn man das nun konsequent weiterdenkt...

[quote=Teso post_id=15955 time=1510911593 user_id=170]
Wie heißt der Nutzer denn eigentlich hier?
[/quote]

Falls er Nutzer des Forums ist muss er wohl selbst entscheiden, ob er hier offenbart, wer er ist.

Interessant wäre auch mal dem Phänomen nachzufolgen wenn Menschen mit dieser Neigung sich von diesen kindsnahen Bereichen eher distanziert halten. Wie kommt es dazu?

@Teso:
Die Frage ist erst einmal, ob der TE auf reddit hier im Forum überhaupt gemeldet ist...

@Ovid:
Ich denke, einmal gelesen zu haben (also keine Quelle ;) ), das im DSM- Katalog die Pädophilie als sexuelle Präferenz nicht mehr als Krankheit gilt - nur noch im Zusammenhang mit anderen aufgrund der Pädophilie aufgetretenen krankhaften Leiden als "krankheitsbewertend".
Bei ICD ist das wohl noch anders formuliert, auch wenn dort ebenfalls mehr die "Nebenwirkungen" als die Pädophilie selbst als Krankheit gesehen werden.

Aber um auf Deine Frage zu antworten, ob ... [quote=Ovid post_id=15951 time=1510871246 user_id=218]
"Sollten pädophile Erzieher gegenüber dem Arbeitgeber und/oder den Eltern eine Auskunftspflicht über ihre Neigung/Krankheit haben?"
[/quote]
[b]Definitiv nein!!![/b]
Solch eine "Meldepflicht" würde doch nur Sinn machen, wenn [b]konkret[/b] eine Gefährdung [b]allein[/b] aufgrund der pädophilen Neigung existieren würde!

Dass leider viele in unserer Gesellschaft verallgemeinernd und fälschlicherweise davon tatsächlich ausgehen, ist noch lange kein Grund, dieses mit einer solchen Meldepflicht auch noch zu untermauern!

Gruß
Frank Denker